Hi Markus,
bin leider die letzten zwei Tage nicht zum mailen gekommen.
Post by Markus Löhnerschnell abbaubar wären Stärke, Fette, langsamer Zellulose. Das Holz
speichert einen Teil der bei der Assimilation erzeugten Stoffe als Reserve
(Zucker?).
Ok, da is was dran.
Post by Markus LöhnerDas Wurzelholz, das ich bisher verwendet habe, war aus dem
Aquariengeschäft und so schwer, daß es ohne vorher zu wässern unterging.
Gewässert habe ich es wegen der Färbung aber trotzdem vorher, ausgekocht
aber nicht, schon gar nicht mit Kochsalz.
Mach ich auch so. Wobei trockenes Mangrovenholz doch meist ein paar Tage aufschwimmt.
Post by Markus LöhnerHolz besteht größtenteils aus Zellulose, dann kommen die Holzpolyosen,
dann erst das Lignin. Holz enthält daneben noch ätherische Öle, Harze,
Stärke+Fette (ca. 2%), Gerbstoffe und Phenole (Google macht's möglich).
Bei Tropenholz ist der Ligningehalt höher, in unseren Breiten liegt er bei
22-30%.
Dabei gibt es aber sicherlich je nach Baumart erhebliche Unterschiede.
Post by Markus LöhnerErst wenn Holz eine gewisse Zeit unter Sauerstoffabschluß unter Wasser
gelegen hat (z.B. in Mooren), wird es für das Aquarium tauglich, weil alle
schnell verrottbaren Bestandteile dann aus ihm verschwunden sind.
Ich muss zugeben, dass ich irgendwo gelesen habe, dass jemand seine selbstgesammelten
Wurzeln erst ein halbes Jahr im Gartenteich versenkt hat, bevor sie ins Aquarium kamen.
Das war aber sicher kein Moorwasser und das Holz wurde auch nicht konserviert. Auch Edgar
schreibt oben, dass sein Holz aus dem Wasser kommt. Ich könnte mir vorstellen, dass nach
dem Absterben der lebenden Zellen in Totholz die löslichen Bestandteile wie Zucker u.a. im
Wasser ausgeschwemmt werden. Was mit den Ölen und Harzen passiert weiss ich nicht. Chemie war
nicht gerade mein Lieblingsfach.
Post by Markus LöhnerWas verstehst Du unter abgelagert und gereinigt?
Ich kam darauf, weil in Lehrbüchern des Holzhandwerks zu lesen ist, dass ständig nass gehaltenes
Holz eine Dauerhaftigkeit von einigen Jahrzehnten bis mehreren Jahrhunderten hat. Eiche z.B. 700
Jahre, Erle sogar 800 Jahre. Offenbar fault da nichts. Nutzholz wird allerdings vor der Verarbeitung
mehrere Jahre luftgetrocknet. Und selbstverständlich dürfen keine zellulose- oder ligninspaltenden
Pilze vorhanden sein, sonst wird das Holz morsch. Fäulnisbakterien bekämen dann immer neue Nahrung
geliefert.
Post by Markus LöhnerNach Norbert Dörre sollte das ins Aquarium eingebrachte Holz an keiner
Stelle dicker als 2cm sein. Dann sei gewährleistet, daß es nicht faulen
könne. Die Durchdringung mit Sauerstoff würde dann für einen aeroben Abbau
des Holzes sorgen. Ich denke, daß da schon etwas dran ist.
Das klingt auch vernünftig. Ich kann mir aber vorstellen, dass auch dickeres Holz
geeignet ist, wenn es vorher entsprechend lange im Wasser gelegen hat.
Ich bin deshalb so hartnäckig bei dem Thema, weil mir Mangrovenholz einfach zu teuer ist und ich
mich bei selbstgesammeltem Holz auch nicht auf Glück allein verlassen will. Es wäre doch schön, wenn
es irgendeine sichere Methode zur Auswahl und Aufbereitung von solchem Holz gäbe, oder?
Gruss, Rainer
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Rainer Massmann
http://www.salmlernetz.de