Discussion:
Red Fire Garnele ist kältefest
(zu alt für eine Antwort)
Ulrico Czysch
2007-03-05 21:21:57 UTC
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Hallo NG,

gestern habe ich das schöne Wetter genutzt und mich mal wieder meinem ca. 60
L "Pflanzenkübel-Terassenteich" gewidmet: reingefallenes Laub und braune
Blätter der Teichlilie entfernt, glasige Wasserpest und von Fadenalgen
überwuchertes Hornkraut entfernt, die noch brauchbaren Triebspitzen wieder
eingesetzt, dabei Mulm aufgewirbelt. Heute habe ich dann noch mal
reingeguckt, alles war wieder klar, aber dann die Entdeckung:
da haben sich wohl zwei (von den ca. 10 im letzten Frühjahr reingesetzten)
Red fire Garnelen erfolgreich der herbstlichen Rausfang-Aktion entziehen
können und diesen Winter unbeschadet in dem Gefäß draussen überstanden.
Obwohl da auch mal eine Eisschicht drauf war. Bis unten ist der ca. 40 cm
hohe Kübel wohl in diesem Jahr nicht durchgefroren, dafür war der Winter zu
mild. Aktuelle Temperatur heute gegen 17 Uhr 11°C. Die Tiere bewegen sich
entsprechend langsam, Fluchtreaktion erfolgt aber gewohnt schnell rückwärts.

Also keine dieser Garnelen in heimische Gewässer gelangen lassen, sie können
dort überleben
(und die Fauna verfälschen)!

Gruß,
Ulrico
Uwe Buckesfeld
2007-03-06 05:02:29 UTC
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Post by Ulrico Czysch
Also keine dieser Garnelen in heimische Gewässer gelangen lassen, sie
können dort überleben
(und die Fauna verfälschen)!
Und meinst Du nicht, dass sie aus einem Terrassenkübel schon verschleppt
worden sein können, z.B. durch badende Vögel?

Gruß
Uwe
Ulrico Czysch
2007-03-06 14:34:35 UTC
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Hallo Uwe
Post by Uwe Buckesfeld
Und meinst Du nicht, dass sie aus einem Terrassenkübel schon verschleppt
worden sein können, z.B. durch badende Vögel?
Nö, die Kübelwand ist senkrecht, da kann kein Vogel drin baden. Enten oder
andere Wasservögel können auch nicht drauf landen (zu klein), Reiher kommen
nicht (weil keine Fische drin sind), Amphibien können nicht reinklettern,
das nächste natürliche Gewässer ist ca. 3 - 5 km entfernt und alle anderen
Eventualitäten elemeniert die Katze *bg*

Gruß,
Ulrico
Marco Schwarz
2007-03-06 09:34:28 UTC
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Hi..
Post by Ulrico Czysch
gestern habe ich das schöne Wetter genutzt und mich mal
wieder meinem ca. 60 L "Pflanzenkübel-Terassenteich"
gewidmet: reingefallenes Laub und braune Blätter der
Teichlilie entfernt, glasige Wasserpest
Hm.., glasig werden meine Wasserpestarten hier bei
Lichtentzug durch ungewollten Laubeintrag - oder nach
längerem Zufrieren der Wasseroberfläche..

Welche Wasserpestart(en) pflegst du denn darin..?
Post by Ulrico Czysch
und von Fadenalgen
überwuchertes Hornkraut entfernt, die noch brauchbaren
Triebspitzen wieder eingesetzt, dabei Mulm aufgewirbelt.
Mit Hornkraut klappt es hier ned wirklich, da das Wasser
einen höheren Regenwasseranteil hat und zudem
laufend "saure" Blätter, wie Buche, Eiche, Hainbuche etc.
hineingeweht werden..
Post by Ulrico Czysch
Heute habe ich dann noch mal reingeguckt, alles war wieder
klar, aber dann die Entdeckung: da haben sich wohl zwei
(von den ca. 10 im letzten Frühjahr reingesetzten) Red
fire Garnelen erfolgreich der herbstlichen Rausfang-Aktion
entziehen können und diesen Winter unbeschadet in dem
Gefäß draussen überstanden.
Im kalten Lichtgarten (indoors) waren meine Turniergarnelen
im vorigen Winter locker bis 5°C hinunter aktiv und
teilweise sogar trächtig. Nur die Zeit der Trächtigkeit war
dabei verhältnismäßig lang..

Diesen Winter haben hier paar Invasoren im kleinen Kübel von
35 Liter überlebt, samt Blasenschnecken und Wasserflöhen..
Post by Ulrico Czysch
Bis unten ist der ca. 40 cm hohe
Kübel wohl in diesem Jahr nicht durchgefroren, dafür war
der Winter zu mild.
Das mag auch der Grund für das Überwintern hier sein..
Post by Ulrico Czysch
Aktuelle Temperatur heute gegen 17 Uhr
11°C. Die Tiere bewegen sich entsprechend langsam,
Fluchtreaktion erfolgt aber gewohnt schnell rückwärts.
Die Invasoren hier sind bei 11°C zwar langsamer als bei
24°C, gleichwohl fast noch aktiver als CR bei 24°C..
Post by Ulrico Czysch
Also keine dieser Garnelen in heimische Gewässer gelangen
lassen, sie können dort überleben
(und die Fauna verfälschen)!
--
cu
Marco
Ulrico Czysch
2007-03-06 16:59:09 UTC
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Hallo Marco
Post by Marco Schwarz
Hm.., glasig werden meine Wasserpestarten hier bei
Lichtentzug durch ungewollten Laubeintrag - oder nach
längerem Zufrieren der Wasseroberfläche..
Ich schätze, das waren die, die mit dem Eis in Berührung kamen.
Die Triebe, die ganz unten am Boden lagen und von der Fadenalgenmatte
darüber geschützt waren, zeigten eine frische, gesunde grüne Farbe.
Post by Marco Schwarz
Welche Wasserpestart(en) pflegst du denn darin..?
Die genaue Art kann ich dir leider nicht sagen, da ich das Schildchen nicht
mehr habe.
Ich hatte sie im letzten Frühjahr aus einem Gartencenter mit den anderen
Pflanzen für den "Teich" geholt. Sie sieht aber etwas anders als die übliche
Egeria densa aus. Die Pflanze wirkt durch die vielen und relativ eng
stehenden Blätter runder und buschiger.
Post by Marco Schwarz
Mit Hornkraut klappt es hier ned wirklich, da das Wasser
einen höheren Regenwasseranteil hat und zudem
laufend "saure" Blätter, wie Buche, Eiche, Hainbuche etc.
hineingeweht werden..
Hornkraut gibt es ja auch in versch. Spielarten.
Im Aquarium habe ich eine grünstengelige und eine rotstengelige Art.
Letztere ist temperaturunempfindlicher als erstere.
Post by Marco Schwarz
samt Blasenschnecken und Wasserflöhen..
Jo, die hats bei mir auch noch darin...
Post by Marco Schwarz
Die Invasoren hier sind bei 11°C zwar langsamer als bei
24°C, gleichwohl fast noch aktiver als CR bei 24°C..
.))
Post by Marco Schwarz
Post by Ulrico Czysch
Also keine dieser Garnelen in heimische Gewässer gelangen
lassen, sie können dort überleben
(und die Fauna verfälschen)!
Nachtrag: Wobei ich wette, dass es die und die Invasoren längst in der
deutschen Abwasserkanalisation bis in manches Klärwerksbecken hinein gibt.

Gruß,
Ulrico
Marco Schwarz
2007-03-06 21:01:39 UTC
Permalink
Hi..
Post by Ulrico Czysch
Ich schätze, das waren die, die mit dem Eis in Berührung
kamen.
Das mag die Erklärung sein..!
Post by Ulrico Czysch
Die Triebe, die ganz unten am Boden lagen und von
der Fadenalgenmatte darüber geschützt waren, zeigten eine
frische, gesunde grüne Farbe.
Hier ähnlich, solange sie nicht von Laub begraben wurden..
Post by Ulrico Czysch
Post by Marco Schwarz
Welche Wasserpestart(en) pflegst du denn darin..?
Sie sieht
aber etwas anders als die übliche Egeria densa aus. Die
Pflanze wirkt durch die vielen und relativ eng stehenden
Blätter runder und buschiger.
Grundnessel..?
Post by Ulrico Czysch
Hornkraut gibt es ja auch in versch. Spielarten.
Im Aquarium habe ich eine grünstengelige und eine
rotstengelige Art. Letztere ist temperaturunempfindlicher
als erstere.
Hornwort hatte hier in ziemlich weichem, saurem Wasser nie
eine wirkliche Chance..
Post by Ulrico Czysch
Post by Marco Schwarz
samt Blasenschnecken und Wasserflöhen..
Jo, die hats bei mir auch noch darin...
Da schließt sich der Kreis grad wieder.. :-)
Post by Ulrico Czysch
Nachtrag: Wobei ich wette, dass es die und die Invasoren
längst in der deutschen Abwasserkanalisation bis in
manches Klärwerksbecken hinein gibt.
Hm.., ich wette nie - doch _etabliert_ haben die sich hier
wohl längst..
--
cu
Marco
Mathias Stein
2007-03-07 21:53:05 UTC
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Hallo Ulrico
Post by Ulrico Czysch
gestern habe ich das schöne Wetter genutzt und mich mal wieder meinem ca.
hab ich vor drei Wochen auch mal gemacht
Post by Ulrico Czysch
reingefallenes Laub und braune Blätter der Teichlilie entfernt, glasige
Wasserpest und von Fadenalgen überwuchertes Hornkraut entfernt, die
noch brauchbaren Triebspitzen wieder eingesetzt,
solch ein Aufwand betreibe ich nie. Analog zum Gartenbau würde ich
Deinen als "Französischen Garten-Kübel" und meinen als
"Englischen-Gartenkübel" bezeichnen. Dass das eine das andere nicht
ausschließt zeigt Schloss Benrath vor deiner Haustür (na ja - fast)
Post by Ulrico Czysch
dabei Mulm aufgewirbelt.
ich auch ;-) und nicht nur das. Der Kübel, das Wasser, einfach alles
stank höllisch nach Verwesung. Ich musste sofort mit sehr schlechtem
Gewissen an Margits "Bei den Temperaturen ist das Tierquälerei" Post
denken: http://shorterlink.co.uk/12117
Habe dann auch einige tote Red Fire und vor allem viele tote Posthörner
herausgefischt. Habe doch wohl einen Stamm nicht-temperaturresister
Posthörner mit den Pflanzen aus dem AQ eingeschleppt. Da die im letzten
Sommer / Herbst bestens gediehen habe ich es sträflicherweise
unterlassen "winterfeste" Teich-Posthörner einzukreuzen. War ein Fehler,
der 9 Monate später "zum Himmel stank".
Post by Ulrico Czysch
da haben sich wohl zwei (von den ca. 10 im letzten Frühjahr reingesetzten)
Red fire Garnelen erfolgreich der herbstlichen Rausfang-Aktion entziehen
können und diesen Winter unbeschadet in dem Gefäß draussen überstanden.
kann aus dem Vordertaunus berichten: auch hier gibt es kältefeste Red
Fire Garnelen. Bei mir ca. 12 Stücker :-)
Post by Ulrico Czysch
Obwohl da auch mal eine Eisschicht drauf war. Bis unten ist der ca. 40 cm
hohe Kübel wohl in diesem Jahr nicht durchgefroren, dafür war der Winter zu
mild. Aktuelle Temperatur heute gegen 17 Uhr 11°C. Die Tiere bewegen sich
entsprechend langsam, Fluchtreaktion erfolgt aber gewohnt schnell rückwärts.
Für die art- oder regionaltypische "Flucht nach vorn" muss man schon
Rind, Gnu oder deutscher Autofahrer sein ;-)
Post by Ulrico Czysch
Also keine dieser Garnelen in heimische Gewässer gelangen lassen, sie können
dort überleben
(und die Fauna verfälschen)!
Dieser Winter "ohne Biss" war sicherlich nicht der letzte der kommenden
Warmzeit. Dennoch, es wird auch in Zukunft immer mal wieder "richtige"
Winter geben, die zumindest derart empfindlichen Neozoen die Grenzen
aufzeigen.

Grüße
Mathias

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