Discussion:
Wie lange Qarantäne bei bakteriellen Infektionen?
(zu alt für eine Antwort)
melanie
2005-09-05 07:01:40 UTC
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Ein freundliches Hallo an alle,


ich habe am Samstag 2 Schwielenwelse (Hoplosternum thoracatum) von
Bekannten erhalten, da das dort vorhandene Becken zu klein für diese
beiden Großen (je 12 cm) geworden ist. Ein anderer Fisch im
Freundesbecken hat allerdings ein dickes, blindes, Auge.

Um mir keine Bakterien einzuschleppen habe ich mich für Quarantäne
entschieden.
Da einer der Beiden Welse auch eine kleine Verletzung am Kopf hat, habe
ich gemäß Packungsanweisung ,,sera baktopur" und zur Verstärkung
dieses noch ,,sera ectopur" zugefügt.

Nun meine Frage, wie lange sollte ich die Quarantäne einhalten?

Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen.


Mit freundlichen Grüßen


Melanie
Marco Schwarz
2005-09-05 08:45:55 UTC
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Post by melanie
Um mir keine Bakterien einzuschleppen habe ich mich für
Quarantäne entschieden.
1: Ich hoffe doch sehr für deine Fische, daß Bakterien in
deinem AQ sind! ;-)
Post by melanie
Da einer der Beiden Welse auch eine kleine Verletzung am
Kopf hat, habe ich gemäß Packungsanweisung ,,sera
baktopur" und zur Verstärkung dieses noch ,,sera ectopur"
zugefügt.
2: Eine kleine Verletzung am Kopf und eine bakterielle
Infektion sind zwei Paar Schuhe.

2: Du hast dich *nicht* für Quarantäne, sondern für eine
Behandlung entschieden. Quarantäne meint eher Isolieren und
Beobachten.

3a: Du hast zwei Mittel kombiniert.

3b: Worauf der Einsatz des Mittels gegen Außenparasiten
zielt, ist mir nicht wirklich klar.

4: Abgesehen davon, daß freiverkäufliche Mittel fast
ausnahmslos _keine_ Medikamente im medizinischen Sinne
sind, belasten sie nach Art und Umfang der Anwendung (und
auch von ihrer Zusammensetzung her) die Tiere z.T.
erheblich! Umso mehr bei einer Kombination und *ohne*
eigentliches Behandlungserfordernis.

5: Wo (Haupt-AQ oder Behandlungsbecken) wird eigentlich
behandelt?
Post by melanie
Nun meine Frage, wie lange sollte ich die Quarantäne
einhalten?
6: Was sagen denn die Packungsbeilagen zu Dosierung,
Nachdosierung bzw. Wasserwechsel und auch evtl.
Behandlungswiederholung?
Post by melanie
Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen.
7: Ich würde im Behandlungsbecken einen massiven
Wasserwechsel machen und die natürliche Wundheilung eher
durch tägliche, großzügige Teilwasserwechsel unterstützen,
und die Tiere bzw. den Wundheilungsprozess beobachten.

8: Die Keime, die du fürchtest, sind mit hoher
Wahrscheinlichkeit in deinem - wie quasi jedem - anderen AQ
anzutreffen. Sie treten eher dann in Erscheinung, wenn die
Hälterungsbedingungen schlecht sind bzw. die Tiere von
ihrer Immunlage her sonstwie geschwächt sind.

9a: Es ist eine Illusion zu glauben, durch o.g. Baden von
Fischen Bakterien aus dem Haupt-AQ fernzuhalten.

9b: Bakteriendesinfektion führt im günstigsten Falle zu
einer deutlichen Keimminderung, keinesfalls aber zur
Ausmerzung der Bakterien. Die ganze Aktion, die ja nicht
auf Behandlung einer sekundären, bakteriellen Infektion
zielt, ist damit sinn- und absichtslos.

10: Halte sie so, daß sie nicht krank werden, das ist das
Beste, was du vorbeugend tun kannst. Bei Anzeichen von
Unwohlsein kann man im Wasser befindliche Keime durch
regelmäßige, großzügige Teilwasserwechsel ausdünnen, und so
den Heilungsprozeß fördern. Dafür braucht es keiner
Mittelchen.

Alles Gute für den Schwielenwels!

P.S.: Das Posten mit Vor- und Zunamen im Absender erhöht in
drta die Bereitschaft erfahrener Ratgeber mit
Hilfesuchenden zu kommunizieren.

Danke.
--
MfG
Marco
W. Wacker
2005-09-05 09:08:01 UTC
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^^^
<http://www.realname-diskussion.info/hinweis.htm>

Gruß Winfried
melanie
2005-09-05 10:07:25 UTC
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Hallo Marco,

danke für deine schnelle Antwort. Natürlich habe ich Bakterien im
Becken! Ich versuche zu vermeiden, dass meine Regenbogen mit
irgendwelchen schädlichen Bakterien in Berührung kommen. Ich habe den
Verdacht, dass die Schwielenwelse aus einem Becken mit einem
krankhaften bakteriellen Befall gekommen sind.

zu 3a.) Du hast Recht, ich habe 2 Mittel kombiniert.

zu3b.) Und das Mittel zur Bekämpfung von Außenparasiten kann gemäß
Packungsbeizettel gleichzeitig bei bakteriellen Erkrankungen in
Kombination mit baktopur oder zur Vorbeugung angewendet werden.

Ich habe mich strickt an die Packungsanweisungen gehalten. Prinzipiell
bin ich auch der Auffassung, dass weniger manchmal mehr ist. Aber in
diesem speziellen Fall möchte ich die Schwielenwelse schnell in das
große Becken ziehen lassen, aber meine Bösis nicht unnötig einer
Gefahr aussetzen. (Regenbogenfische sind im Allgemeinen etwas
empfindlich im Bezug auf Bakterielle Infektionen usw.)

Zu 6.) Die Packungsbeilage geben keinen Zeitraum an.

zu 7.) Wasserwechsel mache ich trotz allem

zu 8.) ich fürchte Keime die Glupschaugen und Blindheit verursachen.
Ich weiß nicht ob das andere sind, als die in meinem Becken.

zu 9b.) sollte ich im Quarantänebecken grüne Tropfen zur Desinfektion
anwenden?

zu 10.) Das habe ich ja vor. Aber ich weiss dass die Bedingungen für
die Welse in einem 54 l - Becken nicht so gut waren. Immerhin werden
die Tiere bis zu 20 cm groß und sollten in viel größeren Becken
gehältert werden. Es gab ja auch Erkrankungen wie im Herkunftsbecken.
Ein Fisch hat ein blindes geschwollenes Auge.
Ich denke die Welse übertragen die "bösen" Keime und Bakterien,
obwohl sie selbst eventuell fit und gesund sind. Denn gerade
Schwielenwelse zählen zu den besonders Zähen. Angeblich sind sie mit
die letzen Überlebenden nach einem Gau.

Meine eigentliche Frage war vielleicht nicht perfekt formuliert. Ich
möchte gern wissen, ab wann ich mir so zu ca. 75 % sicher sein kann,
dass ich nicht den Supergau erlebe. Ab wann kann ich davon ausgehen,
dass eventuelle ,,böse" oder ,, nicht gewünschte" Bakterien
nicht mehr an den Welsen sind. Ich glaube, dass auch die übelsten
Bakterien irgendwann weg sind, oder keinen großen Schaden mehr
anrichten. Oder bin ich jetzt total auf dem Holzweg?

Ich möchte meine Regenbogenfische nicht gefährden

Danke für eure Hilfe.

Mit freundlichen Grüßen


Melanie
Norbert Heidbüchel
2005-09-05 18:17:52 UTC
Permalink
Hallo,
Post by melanie
Meine eigentliche Frage war vielleicht nicht perfekt formuliert. Ich
möchte gern wissen, ab wann ich mir so zu ca. 75 % sicher sein kann,
dass ich nicht den Supergau erlebe.
6 Wochen.
Minimum ist 3 Wochen, besser vier.
Post by melanie
Ab wann kann ich davon ausgehen,
dass eventuelle ,,böse" oder ,, nicht gewünschte" Bakterien
nicht mehr an den Welsen sind.
Kannst du gar nicht von ausgehen.
Post by melanie
Ich glaube, dass auch die übelsten
Bakterien irgendwann weg sind, oder keinen großen Schaden mehr
anrichten. Oder bin ich jetzt total auf dem Holzweg?
Ja.
--
Grüße
Norbert (Heidbüchel)
Michaele Carl
2005-09-05 18:41:01 UTC
Permalink
Hallo Melanie,
Post by melanie
zu3b.) Und das Mittel zur Bekämpfung von Außenparasiten kann gemäß
Packungsbeizettel gleichzeitig bei bakteriellen Erkrankungen in
Kombination mit baktopur oder zur Vorbeugung angewendet werden.
Ich würde niemals (mehr) diese freiverkäuflichen Mittelchen ins Aquarium
geben. Nach meiner Kenntnis und Erfahrung sind derartige Mittel bei
"richtigen" Krankheiten sowieso unwirksam und schaden den Fischen und dem
Aquarium eher, als dass sie etwas nützen. Zumindest das Baktopur wird
vermutlich Deine Filterbakterien dezimieren. Falls erforderlich, wäre eher
Rat und ein richtiges Medikament von einem Zierfisch-Tierarzt einzuholen.

Zur Vorbeugung und bei kleineren Wunden können Seemandelbaumblätter ins
Aquarium gegeben werden, sie sollen eine desinfizierende Wirkung haben.
Erlenzäpfchen sind auch anzuraten. Diese sind vollkommen unbedenklich und
m.E. bei vergleichsweise harmlosen Geschichten jeder Chemiekeule
vorzuziehen.
Post by melanie
zu 7.) Wasserwechsel mache ich trotz allem
Bitte mach _große_ Wasserwechsel (mindestens 50 %ige, besser mehr), die
helfen bei kleineren Wunden genauso gut und reduzieren die Zahl der Keime
und Bakterien.
Post by melanie
zu 9b.) sollte ich im Quarantänebecken grüne Tropfen zur Desinfektion
anwenden?
Wie ist der Name des Mittels? Kannst du die Inhaltsstoffe angeben? Ohne
genauere Kenntnis des Mittels kann Dir niemand etwas sagen.
Post by melanie
Meine eigentliche Frage war vielleicht nicht perfekt formuliert. Ich
möchte gern wissen, ab wann ich mir so zu ca. 75 % sicher sein kann,
dass ich nicht den Supergau erlebe. Ab wann kann ich davon ausgehen,
dass eventuelle ,,böse" oder ,, nicht gewünschte" Bakterien
nicht mehr an den Welsen sind.
Eine Garantie, dass Du nicht doch noch Böses erlebst, hast Du m.E. bei
Quarantäne unter 2 - 3 Monaten Dauer nie. Manche Sachen machen sich eben
erst Monate später bemerkbar.
Mein Tierarzt (auf Zierfische spezialisiert) hat mir mal gesagt, dass eine
vorbeugende Quarantäne 4 Wochen dauern soll. Wenn ich aber Kenntnisse
hätte, dass Fische aus Wasser mit Krankheitserregern kommen, würde ich sie
u.U. länger in Quarantäne lassen, - kommt eben auf den Erreger an, siehe
unten.
Post by melanie
Angeblich sind sie mit
die letzen Überlebenden nach einem Gau.
Was ist denn da passiert?

Grüße
Michaele
Ralf NR
2005-09-06 19:28:55 UTC
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Hallo Marco.
Post by Marco Schwarz
P.S.: Das Posten mit Vor- und Zunamen im Absender erhöht in
drta die Bereitschaft erfahrener Ratgeber mit
Hilfesuchenden zu kommunizieren.
Also jetzt reiß Dich doch mal zusammen!
Was sollen denn die neueren Teilnehmer
hier in der Newsgroup von uns denken? :-)

Gruß
Ralf NR

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