Discussion:
Diskus haben abgelaicht
(zu alt für eine Antwort)
Michael Becher
2003-09-16 05:48:24 UTC
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Hallo NG'ler,

mal eine Frage an (Hobby-)Diskuszüchter:

Als ich gestern Abend (ca. 18:00) nach Hause kam sah ich, wie zwei meiner
Diskus an der linken Scheibe des Gesellschaftsbeckens abgelaicht hatten bzw.
noch dabei waren dies zu tun. Das war zunächst nichts ungewöhnliches, hatten
sie dies doch schon einige Male vorher getan. Allerdings, zu meiner großen
Freude, habe sie im Gegensatz zu früher, die Eier nicht gleich aufgefressen.
Interessant in diesem Zusammenhang ist vielleicht auch, dass sich das
ursprüngliche Paar (welches Eier fraß) aufgelöst hat und der Bock sich jetzt
mit einem anderen Weibchen verpaart hat und die beiden scheinen bis jetzt
gut zu pflegen (Eier werden befächelt, andere Fische auf Distanz gehalten).
Ich hatte schon oft gehört, dass Diskus Paare auf Lebenszeit bilden würden,
das scheint dann hier wohl eine Ausnahme zu sein?

Wie auch immer, jetzt bin ich ein bisschen überfordert, denn, obwohl ich
natürlich die Standardwerke von Degen über Diskushaltung und -zucht gelesen
habe, ist die Umsetzung in die Praxis doch etwas anderes als das Studium der
Theorie. Daher ein paar Fragen an Leute, die Erfahrung mit der (Hooby)Zucht
von Diskusfischen haben:

Besteht irgendeine Aussicht im Gesellschaftsbecken ein paar Jungfische
durchzukriegen?
Phys./chem. Werte: 240 l, 30 °C, Leitwert im Laufe der Nacht von ca. 380 uS
auf ca. 140 uS mittels Ionentauscher runtergefahren, pH dabhei von 6,8 auf
6,2, andere Werte nicht extra gemessen, aber erfahrungsgemäß ok (wenn die
Fische sogar ablaichen), Licht 7:45 - 13:00 + 17:00 - 22:00). Besatz: 3
Diskus (rot-türkis), (von 60 noch) ca. 20 rote Neon (der Rest schmeckte den
Diskus einfach zu gut), 4 Siamensis, 5 card. japonica, jede Menge Pflanzen

Wie steht es mit Filter/Strömung nach einem eventuellen Schlupf?
Im Moment wird das Becken über einen Eheim 2217 (seit ca. 3 Monaten ohne
Reinigung in Betrieb) gefiltert, Dauerzulauf über Osmoseanlage (ca. 50
l/Tag), Ionentauscher kann parallel zugeschaltet werden, Eheim 2211 kann
auch noch parallel zugeschaltet werden (z.B. mit Torf; im Moment aber leer).
Ferner ist eine einstellbare Strömungspumpe vorhanden und in Betrieb.

Sollten tatsächlich ein paar Jungfische die ersten Tage überleben, wie mache
ich das mit dem Füttern? Ich bin in der Regel nicht den ganzen Tag zu Hause,
also mit 6-10 Mal täglich Füttern ist nicht machbar. Reichen denn auch 2-3
Mal (Morgens, 2x Abends).

OK, soweit meine brennendsten Fragen, bin aber offen für weitere praktische
Tipps. Werde hier bei Interesse gerne über die weitere Entwicklung des
ganzen berichten.

Grüße,
Michael
Robert Nowak
2003-09-16 06:59:24 UTC
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hallo michael
Post by Michael Becher
Besteht irgendeine Aussicht im Gesellschaftsbecken ein paar Jungfische
durchzukriegen?
sehr unwahrscheinlich bei 20 roten neons.
Post by Michael Becher
Wie steht es mit Filter/Strömung nach einem eventuellen Schlupf?
ansaugkorbe mit strumf überziehen.
Post by Michael Becher
Ferner ist eine einstellbare Strömungspumpe vorhanden und in Betrieb.
abdrehen.
Post by Michael Becher
Sollten tatsächlich ein paar Jungfische die ersten Tage überleben, wie mache
ich das mit dem Füttern? Ich bin in der Regel nicht den ganzen Tag zu Hause,
also mit 6-10 Mal täglich Füttern ist nicht machbar. Reichen denn auch 2-3
Mal (Morgens, 2x Abends).
das ist nicht weiter tragisch verschiebe deinen beleuchtungszyklus in die
abend/nacht und/oder teil in auf. also z.b. 5 stunden morgens 5 stunden
abends (z.b von 19h-24h) dann kannst du abends jede stunde füttern.
allerspätestens eine woche nach dem freischwimmen solltest du mit frisch
geschlüpften artemias füttern.

viel glück
robert
Michael Becher
2003-09-16 10:35:24 UTC
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Hallo NG'ler,

noch eine Frage hinterher: Hat jemand Erfahrungen mit entkapselten
Artemia-Eiern? Kann man die als gleichwertigen Ersatz für Artemia-Nauplien
verfüttern? Oder ist die Bewegung der Beute wichtig für die Jungfische um
das Futter zu erkennen?

Gruß,
Michael
Joachim Logisch
2003-09-16 12:14:01 UTC
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Hai!
Post by Michael Becher
noch eine Frage hinterher: Hat jemand Erfahrungen mit entkapselten
Artemia-Eiern?
Jepp.
Post by Michael Becher
Kann man die als gleichwertigen Ersatz für Artemia-Nauplien
verfüttern? Oder ist die Bewegung der Beute wichtig für die Jungfische um
das Futter zu erkennen?
Das hängt von den Fischen ab. Nach meinen Erfahrungen mit kleinen
Skalaren (die denke ich vom Verhalten dem Diskus recht nahe kommen)
gehen die am Anfang nur auf sich bewegende Beute. Später dann auch
unbelebtes Futter, dann die entkapselten Artemia als erstes (vermutlich
weil sie Form und Geschmack schon kennen).

Artemia ausbrüten in kleinen Mengen geht übrigens auch ohne
Blubberflasche: einfach eine Glasschüssel mit 1L Salzwasser füllen,
Artemia-Eier draufstreuen (nicht zu viele!). 2 mal täglich umrühren,
nach 18-24 Stunden sind die Artemia ausgeschlüpft und hängen dort am
Rand der Schüssel, wo es am hellsten ist (zum Licht hin). Dort kann man
sie dann bequem mit einer Spritze absaugen.

Gruß, Joachim
Robert Nowak
2003-09-16 12:51:23 UTC
Permalink
hi joachim,
Post by Joachim Logisch
Das hängt von den Fischen ab. Nach meinen Erfahrungen mit kleinen
Skalaren (die denke ich vom Verhalten dem Diskus recht nahe kommen)
nach wie vielen tagen meinst du gehen die fischlein an entkapselte artemia ?

aber die bilden doch keinen nährschleim auf der haut aus oder ?
durch den vorteil des abweidens der elterntiere brauchen die diskuslarven
erst später gefüttert zu werden, das scheint mir doch ein gewisser nicht
unerheblicher unterschied oder täusche ich mich hier ?
Post by Joachim Logisch
nach 18-24 Stunden sind die Artemia ausgeschlüpft und hängen dort am
Rand der Schüssel, wo es am hellsten ist (zum Licht hin). Dort kann man
sie dann bequem mit einer Spritze absaugen.
bei lebend artemia nauplien besteht die gefahr das eischalen mit abgesaugt
und verfüttert werden; scheint mir bei der schüssel methode kritischer zu
sein; habs aber (zugeben) selber noch nicht probiert. die schalen stellen
für die kleinen (und auch schon etwas grösseren) ein risiko dar; können
darmverschlüsse hervorrufen.
so gesehen wäre es super wenn das mit den entkapselten möglichst bald
funktionieren würde (abgesehen vom gefummle beim artemi züchten)

übrigens gehen die diskus larven sehr gerne an grün und ähnliche algen ran
da währe es möglicherweise vorteilhaft rechtzeitg auf geeigneter unterlage
in einem gfäss mit sonneneinstrahlung welche zu kultivieren, und später die
algen mit samt der unterlage ins becken zu tun.

grüsse robert
Post by Joachim Logisch
Hai!
Post by Michael Becher
noch eine Frage hinterher: Hat jemand Erfahrungen mit entkapselten
Artemia-Eiern?
Jepp.
Post by Michael Becher
Kann man die als gleichwertigen Ersatz für Artemia-Nauplien
verfüttern? Oder ist die Bewegung der Beute wichtig für die Jungfische um
das Futter zu erkennen?
Das hängt von den Fischen ab. Nach meinen Erfahrungen mit kleinen
Skalaren (die denke ich vom Verhalten dem Diskus recht nahe kommen)
gehen die am Anfang nur auf sich bewegende Beute. Später dann auch
unbelebtes Futter, dann die entkapselten Artemia als erstes (vermutlich
weil sie Form und Geschmack schon kennen).
Artemia ausbrüten in kleinen Mengen geht übrigens auch ohne
Blubberflasche: einfach eine Glasschüssel mit 1L Salzwasser füllen,
Artemia-Eier draufstreuen (nicht zu viele!). 2 mal täglich umrühren,
nach 18-24 Stunden sind die Artemia ausgeschlüpft und hängen dort am
Rand der Schüssel, wo es am hellsten ist (zum Licht hin). Dort kann man
sie dann bequem mit einer Spritze absaugen.
Gruß, Joachim
Joachim Logisch
2003-09-16 13:29:05 UTC
Permalink
Hai!
Post by Robert Nowak
aber die bilden doch keinen nährschleim auf der haut aus oder ?
durch den vorteil des abweidens der elterntiere brauchen die diskuslarven
erst später gefüttert zu werden, das scheint mir doch ein gewisser nicht
unerheblicher unterschied oder täusche ich mich hier ?
Klar ist da ein Unterschied. Trotzdem sollen junge Diskus ja auch schon
früh Zusatznahrung bekommen.
Post by Robert Nowak
bei lebend artemia nauplien besteht die gefahr das eischalen mit abgesaugt
und verfüttert werden; scheint mir bei der schüssel methode kritischer zu
sein; habs aber (zugeben) selber noch nicht probiert.
Nein, das Risiko ist gering. Die Schalen sind entweder am Boden der
Schüssel oder schwimmen an der Oberfläche. 'Dazwischen' sind die
Artemia. Mir ist das mit der Blubberflasche zu aufwendig, die Schüssel
ist einfacher. Allerdings dürfen nicht zu viele Eier rein, da sonst die
Nauplien an Sauerstoffmangel eingehen bzw. das Wasser 'schlecht' wird.

Gruß, Joachim

Robert Nowak
2003-09-16 12:55:03 UTC
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Post by Michael Becher
noch eine Frage hinterher: Hat jemand Erfahrungen mit entkapselten
Artemia-Eiern? Kann man die als gleichwertigen Ersatz für Artemia-Nauplien
verfüttern? Oder ist die Bewegung der Beute wichtig für die Jungfische um
das Futter zu erkennen?
probiers mit der frage vieleicht mal bei: http://www.diskusliste.org/

grüsse robert
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