die Aussagen sollen nur ein Grundverständnis für die Abläufe erzeugen
und nicht nur ein einfaches 1x1 Kochrezept darstellen.
Schon klar, aber leider nicht jedem Du siehst ja, wie oft Leute mit
Nachkommastellen an Pumpe und Matte rumrechnen, und das braucht es
nicht, bzw. man sollte sie darauf hinweisen.
aber nur dann, denn die Mattengröße bestimmt nicht ihren Schlamminhalt,
sondern der Betrieb des Aquariums, also Besatz, Fütterung und
Randbedingungen wie Bepflanzungen etc. Allerdings ist das schwer fass- und
planbar.
Ich denke zu wissen, was du meinst. ;-)
Natürlich ist es in erster Linie das Futter, ob vor oder nach dem
Fischdarm, das den Filter belastet, sowie einige andere Kriterien wie
Pflanzen. Und all das im Verhältnis zur Gesamtbeckengrösse und der
Zeit.
Meinerseits war aber das Prinzip gemeint, mehr Besatz - grösseren
Schwamm.
Auch bin ich der Ansicht, dass eine zu große Matte nachteilig wirken kann.
Das kann ich nicht bestätigen. In allen Becken habe ich grössere, teils
erheblich grössere, Mattenflächen als nach deinen Formeln reichen
würden. Und die waren grösstenteils auch erforderlich, weil sich sonst
die AQs nicht im gewünschten Sinne betreiben lassen bzw. liessen, wie
es in den drei Becken der Fall war, die ich testweise ziemlich nahe an
deinen Berechnungen mit Matten bestückte. Dort war ein einem nach 10
Wochen, in den anderen nach 8 Wochen Schluss, und zwar in der Form,
dass sich die Schwämme um die Pumpe rollten und auch einem Durchwaschen
nicht mal mehr eine Woche hielten.
Allerdings fahre ich teils auch immense Besatzdichten, v. a. bei den
Jungfischen.
Als weitere Beispiel will ich ein AQ anführen, das ich mehr oder
weniger als Altwasserbecken bezeichnen würde (max. 3 - 4 WWs/Jahr).
nachdem es als Ostafrika-AQ ausgedient hatte, liess sich die zusätzlich
eingeklebte Kunststoff-Rückwand, die vorher den Steinaufbau getragen
hatte, nicht ohne grösseren Aufwand entfernen. Also kamen nur die
Steine sowie der eingestreute/eingeklebte Korallengrit raus, die Platte
wurde abgeschliffen, und weil sie logischerweise nicht besonders schön
aussah, klebte ich sie vollflächig mit blauem Schwamm zu. Also ein
Anströmfilter auf gesamter Beckenlänge und -höhe.
Weiters befindet sich ein normaler Schwammfilter von 35 cm Breite
darin, und das bei 120 x 50 x 45 cm (270 l).
Der Besatz, dessen Dichte und auch der Filterantrieb haben oft genug
gewechselt. Es lief alles glatt, auch wenn ich die eigentliche
Filtermatte trotzdem mal vergrössern musste.
Das Wasser ist klar und sauber, auch wenn plötzliche
Besatzvergrösserungen bzw. das Gegenteil stattfanden, die Fische
vermehren sich und auch die Invasionsgarnelen, die zuletzt im
4-stelligen Bereich lagen ... und ich nun mit etwas Glück nahezu
ausrotten konnte, die restlichen erwische ich auch noch. In der Menge
sorgten sie nämlich dafür, dass keine Corys mehr hochkamen, gar keine
mehr.
Auch die Pflanzen wachsen relativ gut, obwohl nur mässig Licht drüber
ist und nicht zusätzlich gedüngt wird. Seltsamerweise ist das auch das
einzige AQ, in em ich praktisch gar keine Algen habe, nicht mal meine
unvermeidlichen Pinselalgen.
Im Umkehrschluss zu deiner Aussage müsste sie auch bedeuten, dass eine
normalgrosse Matte in ganz schwach oder gar nicht besetzten AQs
nachteilig werden würde.
Vermutlich liegt es daran, dass bei einer zu lockeren Besiedelungsdichte
die Effektivität abnimmt.
Der Punkt dürfte recht komplex werden. Hier spielen auch
Mattenporosität, Mattendicke, Durchflussgeschwindigkeit etc. mit rein.
Es könnte aber durchaus etwas dran sein, wobei ich den Effekt nach
eigenen Erfahrungen aber eher als gering einschätze und nur bei
deutlichen Flächenabweichungen überhaupt relevant werden.
Auch der zeitliche Einfluss spielt eine Rolle; über kurz oder lang wird
sich ein Gleichgewicht einstellen, das für stabile Verhältnisse sorgt.
Denkbar sind aber etwas schlechtere bzw. verzögerte Nachregelungen bei
Besatzänderungen im Vgl. zu "noch im Rahmen liegenden"
Mattendimensionen.
Insofern kann man mit dem Grundsatz "größer ist sicherer" auch mal
schnell daneben liegen.
Meine Jungfischbecken (grösstenteils nur Corys) wären da wohl ein gutes
Beispiel. In jedem tummeln sich oft mehrere hundert Jungtiere, die dort
heranwachsen. Es wird massiv gefüttert - der Filter hält -, die Tiere
wachsen, brauchen noch mehr Futter - der Filter hält -, die Tiere
werden abgegeben - der Filter hält -, es kommen neue, recht kleine
Jungtiere mit entsprechend geringerem Futterbedarf rein, evtl. steht
das AQ auch mal einige Zeit (nahezu) leer - der Filter hält -.
Und das bei natürlich recht grossen Mattenabmessungen.
Eine kompakte aber dennoch gut durchströmte Mulmmasse scheint
besser zu sein.
Schlechter ist sie sicher nicht, aber es sind ihr eben Grenzen nach
oben gesetzt. Seien es nur irgendwelche Unregelmässigkeiten im Betrieb,
und schon kann das ins Auge gehen. Bei Besatzvergrösserung oder Umstieg
auf Wühler, stärkere Fresser, ... ist auch das Ende der Fahnenstange
erreicht.
was sicherlich auch nur in Grenzen so gilt. Wenn die Durchströmung zu
gering ist, verlagert sich die Biologie aus der Matte nach außen, ist sie
zu stark, passiert das auch.
Besagtes Strömungsbecken lief ja auch mit einer starken Pumpe als
Filterantrieb, und viel Möglichkeiten waren den Bakkies nicht geboten,
sich aussen anzusiedeln. Ein anderes Strömungsbecken (120 x 40 x 30)
betreibe ich auch mit einer 1.500 l-Pumpe hinter der Matte, und in dem
sind ausser Sand und drei kleinen Cryptocorynen nur zwei recht glatte
Wurzeln, also auch kaum Besiedelungsmöglichkeiten. Das läuft ebenfalls
schon längere Zeit in dieser Form, problemlos.
Die Berechnungen sollen nur grobe Fehldimensionierungen vermeiden,
nicht mehr.
Einverstanden, aber man sollte, wie gesagt, auch deutlich drauf
hinweisen ... sonst rechnen sich die Leute die Köpfe heiss. ;-)
was u.U. für das Aquarium sogar zu klein sein kann, also insgesamt zu wenig
Strömung liefert. Es kommt zu strömungsmäßigen Totzonen im Becken. Da kann
es dann sinnvoll sein, eine zusätzliche Pumpe zu installieren, die nicht
auf den Filter wirkt.
Auch da stimme ich dir zu, wie ein Blick in meine Becken zeigt. Die von
mir empfohlene Powerhead 301 hat schliesslich auch mehr Leistung (680
l/h netto). Runterregeln kann man immer noch, falls es nötig sein
sollte. In die andere Richtung wird eine neue Pumpe fällig.
--
Ciao, Peter