Discussion:
Skalar mit aufgeblaehtem Bauch
(zu alt für eine Antwort)
Rainer Schweitzer
2005-03-14 21:16:30 UTC
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Hi!

Da ich mich (glücklicherweise) mit Fischkrankheiten in den 5 Jahren, die
ich jetzt AQ's habe, nicht beschäftigen mußte, wende ich mich an euch, in
der Hoffnung, Hilfe zu finden.

Ich habe seit dem 23.2. einen Fisch von einem Bekannten in Quarantäne,
er wollte ihn schon "entsorgen", weil er kein Quarantäne-Becken hat, und
befürchtete, der kranke Skalar könne die anderen Fische anstecken. Und so
habe ich den Fisch in Pflege genommen in mein Q-Becken.

Das waren die Symptome am Anfang:
Seehr dicker Bauch, dazu Glotzaugen, Kiemen gespreizt, fraß nicht.
(Schreck! Bauchwassersucht!)

Kranken Fisch ins Q-Becken gesetzt (60er) und 3 Tg. mit eSHa2000 behandelt,
dann WW und 2 Tg. Ruhe. Dann waren schonmal die Glotzaugen weg, und der
Skalar hat jetzt wieder gesunde Augen, aber der Bauch blieb immer noch
dick. WW und Behandlung wiederholt, nochmal 3Tg. esha2000, WW, 2 Tg. Ruhe,
und ein drittes Mal.

Mittlerweile ist der Skalar wieder lebenslustig und beobachtet, was vor
dem Becken passiert, scheint auch hungrig zu sein, aber dargebotenes
Futter nimmt er zwar, spuckt es jedoch sofort wieder aus (Flocken, sw.
MüLa) und der Bauch ist immer noch sehr dick; koten tut er auch nicht,
ganz selten ein dünnes weißliches Fädchen. Die Kiemen sehen
mittlerweile aber wieder gesund aus.

Hat jmd. einen Tip, wie ich den Fisch weiter behandeln kann?
Das eSHa scheint ja etwas geholfen zu haben, aber eben nicht ganz.

Ich könnte auch Fotos von dem Skalar per mail schicken.

viele Grüße, Rainer.
Rainer Hache
2005-03-14 23:55:48 UTC
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Hallo,
Post by Rainer Schweitzer
Seehr dicker Bauch, dazu Glotzaugen, Kiemen gespreizt, fraß nicht.
(Schreck! Bauchwassersucht!)
Passt auf etliche Krankheiten; auf jeden Fall Nierenversagen.
Auslöser unbekannt.
Post by Rainer Schweitzer
Kranken Fisch ins Q-Becken gesetzt (60er) und 3 Tg. mit eSHa2000 behandelt,
dann WW und 2 Tg. Ruhe. Dann waren schonmal die Glotzaugen weg, und der
Skalar hat jetzt wieder gesunde Augen, aber der Bauch blieb immer noch
dick. WW und Behandlung wiederholt, nochmal 3Tg. esha2000, WW, 2 Tg. Ruhe,
und ein drittes Mal.
Riskantes Manöver, weil unbekannte Krankheit. Angesichts des schweren
Zustandes aber vertretbar (nix zu verlieren).
Post by Rainer Schweitzer
Mittlerweile ist der Skalar wieder lebenslustig und beobachtet, was vor
dem Becken passiert, scheint auch hungrig zu sein, aber dargebotenes
Futter nimmt er zwar, spuckt es jedoch sofort wieder aus (Flocken, sw.
MüLa) und der Bauch ist immer noch sehr dick; koten tut er auch nicht,
ganz selten ein dünnes weißliches Fädchen. Die Kiemen sehen
mittlerweile aber wieder gesund aus.
Prima; die Nieren arbeiten zumindest teilweise wieder. Deshalb läßt der
Überdruck im Körper nach und die Augen gehen zurück.
Jetzt ist es wichtig, die Keimbelastung im Becken gering zu halten.
esha wird außer den "bösen" auch die "guten" Bakterien bekämpft haben,
deshalb wird Dein Filter nicht allzu gut arbeiten, also solltest Du einen
häufigen WW machen; am besten täglich und reichlich.
Lebend- und Frostfutter würde ich vorerst vermeiden.
Leichte Salzgaben wären sicher nicht verkehrt; neben antiseptischer Wirkung
usw. erhöht sich die Flüssigkeitsabgabe des Fisches durch Osmose.
Viel O2 (Sprudler) wäre anzuraten.
Da er kotet, gibt er auch wieder Schadstoffe ab; das dauert halt.
Ausserdem zeigt es, dass er frisst, wenn auch nicht viel.

EsHa und andere Chemie würde ich jetzt absetzen, solange kein erneutes
Auftreten erkennbar ist.

Anheben der Temperatur auf 28-29° sollte ebenfalls unterstützend wirken.

Viel Erfolg (sieht schon recht gut aus),
Rainer.
Peter Lang
2005-03-15 10:39:45 UTC
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Post by Rainer Hache
Post by Rainer Schweitzer
eSHa2000
esha wird außer den "bösen" auch die "guten" Bakterien bekämpft haben,
deshalb wird Dein Filter nicht allzu gut arbeiten
Wie soll es das denn schaffen?
--
Ciao, Peter
Rainer Hache
2005-03-15 20:56:50 UTC
Permalink
Hi,
Post by Peter Lang
Post by Rainer Hache
esha wird außer den "bösen" auch die "guten" Bakterien bekämpft haben,
deshalb wird Dein Filter nicht allzu gut arbeiten
Wie soll es das denn schaffen?
siehe:
http://www.drta-archiv.de/Krankheiten/krankhei.shtml
(zitat: "Außerdem enthält eSHa 2000 u.a. Kupfer und Trypaflavin und beides
schadet mit absoluter Sicherheit den Filterbakterien!")

oder:
http://www.aquarienforum.de/forum/archive/index.php/t-20543
(zitat: "Acriflavin wirkt gegen Blaualgen. Leider werden durch Acriflavin
auch Pflanzen deutlich geschädigt. Bei höherer Dosierung werden zudem die
Filterbakterien abgetötet.")

oder:
http://www.drta-archiv.de/Diagnose/Heilmittel/flossenfaeule.shtml
(zitat: "Alle gegen Bakterien wirksamen Mittel töten auch die
Filterbakterien ab. Nach der Behandlung muss das Aquarium also praktisch neu
eingefahren werden.")

Die Schädigung ist am Filter übrigens auch recht leicht zu riechen.
Die Filterfunktion in Form von Schwebteilchen aus dem Wasser aufnehmen
funktioniert natürlich weiter.

Grüße,
Rainer.
Peter Lang
2005-03-16 17:11:56 UTC
Permalink
Post by Rainer Hache
(zitat: "Außerdem enthält eSHa 2000 u.a. Kupfer und Trypaflavin und beides
schadet mit absoluter Sicherheit den Filterbakterien!")
Dazu müsste Kupfer in entsprechender Form und vor allem ausreichender
Konzentration vorliegen, und das ist bei bei normaler oder auch
ziemlich verschärfter Dosierung nicht der Fall.
Post by Rainer Hache
(zitat: "Acriflavin wirkt gegen Blaualgen. Leider werden durch Acriflavin
auch Pflanzen deutlich geschädigt. Bei höherer Dosierung werden zudem die
Filterbakterien abgetötet.")
S. o.! Zudem hatte der OP nichts von einer erhöhten oder gar richtig
scharfen Dosierung erwähnt.
Post by Rainer Hache
(zitat: "Alle gegen Bakterien wirksamen Mittel töten auch die
Filterbakterien ab. Nach der Behandlung muss das Aquarium also praktisch neu
eingefahren werden.")
Dies ist richtig schön falsch. Das mag zwar für so manchen Wirkstoff
gelten, aber defintiv nicht für alle und nicht in jeder Dosierung, und
als Pauschalaussage stimmt sie schon gar nicht.
Ich kenne selbst Antibiotika, die bei bei mässiger Überdosierung zwar
ihre Wirksamkeit zeigen, nicht aber die Filterbakterien schädigen. Es
gibt sogar Leute, die diese im Dauereinsatz verwenden.

Es ist aber durchaus denkbar, dass solche "Tricks" wenig bis nicht
bekannt sind ... doch man muss ja nicht alles verraten.
--
Ciao, Peter
Norbert Heidbüchel
2005-03-17 16:55:16 UTC
Permalink
Hallo,
Post by Peter Lang
Post by Rainer Hache
"Alle gegen Bakterien wirksamen Mittel töten auch die
Filterbakterien ab. Nach der Behandlung muss das Aquarium also praktisch neu
eingefahren werden.")
Dies ist richtig schön falsch.
Eigentlich sollte sich das auch (nur) auf die auf der Seite genannten
Mittel beziehen.
Post by Peter Lang
Es ist aber durchaus denkbar, dass solche "Tricks" wenig bis nicht
bekannt sind ... doch man muss ja nicht alles verraten.
Da nicht alle Mittel gegen Bakterien, auch Antibiotika, gegen alle
Bakterien wirken, ist das so ein Trick nun auch wieder nicht.
Da die normalen, aquaristischen Mittel eher gegen möglichst viele Bakterien
wirken sollen/müssen, ist das Risiko recht groß. Beim Nifurpirinol
behaupten z.B. einige Hersteller, dass es Filterbakterien nicht killt,
empfehlen aber gleichzeitig nach der Behandlung Bakterienstarter zu
verwenden.
Aber du meinst ja sowieso "spezielle" Mittel. Ich versuche trotzdem eine
andere Formulierung.
--
Grüße
Norbert (Heidbüchel)
Peter Lang
2005-03-17 22:01:15 UTC
Permalink
Post by Norbert Heidbüchel
Eigentlich sollte sich das auch (nur) auf die auf der Seite genannten
Mittel beziehen.
Auch da sehe ich keine Veranlassung zu jener Aussage.
Post by Norbert Heidbüchel
Da nicht alle Mittel gegen Bakterien, auch Antibiotika, gegen alle
Bakterien wirken, ist das so ein Trick nun auch wieder nicht.
Generell gesehen, nicht. Aber ich meinte damit schon Mittel, gegen im
Aq. vorkommende, schädliche Erreger.
Post by Norbert Heidbüchel
Beim Nifurpirinol behaupten z.B. einige Hersteller, dass es Filterbakterien
nicht killt, empfehlen aber gleichzeitig nach der Behandlung Bakterienstarter
zu verwenden.
Nun gut, da dieses Zeug frei erhältlich ist, und die übliche
Käuferschar bekannt ist, geht man auf Nummer Sicher und schreibt das
rein. Nebenbei sorgt man für zusätzlichen Umsatz. ;-)

Ganz nebenbei sehe ich aber im Einsatz dieses Wirkstoffes nicht viel
Sinn bzw. Erreger, die darauf (noch) ansprechen.
--
Ciao, Peter
Norbert Heidbüchel
2005-03-18 15:45:44 UTC
Permalink
Hallo,
Post by Peter Lang
Post by Norbert Heidbüchel
Eigentlich sollte sich das auch (nur) auf die auf der Seite genannten
Mittel beziehen.
Auch da sehe ich keine Veranlassung zu jener Aussage.
Ich schon. Vor allem, wenn schon die Hersteller das so sehen. Oder kannst
du eindeutig sagen und möglichst belegen, dass Chloramin T und Nifurpirinol
Filterbakterien _nicht_ schaden?
Post by Peter Lang
Post by Norbert Heidbüchel
Da nicht alle Mittel gegen Bakterien, auch Antibiotika, gegen alle
Bakterien wirken, ist das so ein Trick nun auch wieder nicht.
Generell gesehen, nicht. Aber ich meinte damit schon Mittel, gegen im
Aq. vorkommende, schädliche Erreger.
Ich spreche in diesem Fall auch nur über Aquaristik.
Post by Peter Lang
Post by Norbert Heidbüchel
Beim Nifurpirinol behaupten z.B. einige Hersteller, dass es Filterbakterien
nicht killt, empfehlen aber gleichzeitig nach der Behandlung Bakterienstarter
zu verwenden.
Nun gut, da dieses Zeug frei erhältlich ist, und die übliche
Käuferschar bekannt ist,
Ich bin nicht der Auffassung, dass jeder Aquarianer wegen jeder Erkrankung
seiner Fische zum Tierarzt laufen muss. Aber das ist eine andere
Diskussion.
Post by Peter Lang
geht man auf Nummer Sicher und schreibt das
rein. Nebenbei sorgt man für zusätzlichen Umsatz. ;-)
Das ist mir ein zu einfaches Totschlagargument. JBL ist dann sogar so blöd
in der Anleitung zu Furanol (Wirkstoff N.) zu schreiben "Da JBL Furanolauch
alle Filterbakterien abtötet ..." und sich lange auszulassen, wie man seine
Filterbakterien rettet. Dass Hersteller unerwünschte Nebenwirkungen
übertreiben, halte ich nicht für ein glaubwürdiges Argument. Ich halte eher
Aussagen, dass es _nicht_ schadet, für Werbeaussagen.
Post by Peter Lang
Ganz nebenbei sehe ich aber im Einsatz dieses Wirkstoffes nicht viel
Sinn bzw. Erreger, die darauf (noch) ansprechen.
Das sehe ich vollkommen anders. Zwischen den von dir oben wohl gemeinten
tumben Konsumenten und den Profis mit Antibiotikaschrank gibt es noch ganz
viele andere Leute, die auch nicht im Regen stehen wollen. Und gegen die
IMHO häufigsten bakteriellen Erkrankungen N. in der Regel gut. Aber du
kannst gerne bessere Alternativen geben. Nur bitte nicht nach dem Motto,
"dass was dem Normalaquarianer zur Verfügung steht, hilft sowieso nicht,
aber die wirksamen Mittel verraten wir nicht."
--
Grüße
Norbert (Heidbüchel)
Peter Lang
2005-03-18 16:28:24 UTC
Permalink
Post by Norbert Heidbüchel
Ich schon. Vor allem, wenn schon die Hersteller das so sehen. Oder kannst
du eindeutig sagen und möglichst belegen, dass Chloramin T und Nifurpirinol
Filterbakterien _nicht_ schaden?
IIRC, lautete die Aussage, "... hat auch deine Filterbakterien
geschädigt ... sofort massig WW". Und dem stimme ich unbesehen oder
unbestätigt nicht zu.
Aber der OP ist, wie so oft, eh gleich wieder verschwunden, also
vergebene Müh'.
Post by Norbert Heidbüchel
Ich bin nicht der Auffassung, dass jeder Aquarianer wegen jeder Erkrankung
seiner Fische zum Tierarzt laufen muss.
Sofern es um Antibiotika geht, sollte er das sogar unbedingt.
Post by Norbert Heidbüchel
Dass Hersteller unerwünschte Nebenwirkungen übertreiben, halte ich nicht
für ein glaubwürdiges Argument.
Haftungstechnisch alleine wäre es das schon.
Post by Norbert Heidbüchel
Das sehe ich vollkommen anders. Zwischen den von dir oben wohl gemeinten
tumben Konsumenten und den Profis mit Antibiotikaschrank gibt es noch ganz
viele andere Leute, die auch nicht im Regen stehen wollen. Und gegen die
IMHO häufigsten bakteriellen Erkrankungen N. in der Regel gut.
Ich dagegen halte es für unangebracht, bei nicht gesicherter Diagnose
oder oft noch nicht mal halbwegs tauglicher Eingrenzung auf bestimmte
Erkrankungen, Mittelchen reinzukippen. Handelt es sich dabei um
Antibiotika, empfinde ich das sogar als Unverschämtheit bzw.
Verbrechen.
--
Ciao, Peter
Rainer Hache
2005-03-18 17:11:02 UTC
Permalink
Hi,
Post by Peter Lang
IIRC, lautete die Aussage, "... hat auch deine Filterbakterien
geschädigt ... sofort massig WW". Und dem stimme ich unbesehen oder
unbestätigt nicht zu.
Abgesehen davon dass massig WW bei kranken Fischen ohnehin angesagt sein
Post by Peter Lang
wird außer den "bösen" auch die "guten" Bakterien bekämpft haben,
deshalb wird Dein Filter nicht allzu gut arbeiten.
Dh: es ist davon auszugehen, dass sie gelitten haben; wenn nicht ist der WW
zumindest nicht schädlich.
(Und das Kupfer aus dem Medikament, dass noch nicht aufgenommen wurde wird
auch abgebaut)
Post by Peter Lang
Aber der OP ist, wie so oft, eh gleich wieder verschwunden, also
vergebene Müh'.
Wieso?
Post by Peter Lang
Post by Norbert Heidbüchel
Ich bin nicht der Auffassung, dass jeder Aquarianer wegen jeder Erkrankung
seiner Fische zum Tierarzt laufen muss.
Sofern es um Antibiotika geht, sollte er das sogar unbedingt.
Jede Erkrankung sollte man auch nicht mit Antibiotika behandeln.
Post by Peter Lang
Ich dagegen halte es für unangebracht, bei nicht gesicherter Diagnose
oder oft noch nicht mal halbwegs tauglicher Eingrenzung auf bestimmte
Erkrankungen, Mittelchen reinzukippen. ...
Wenn keine Hoffnung auf rechtzeitige Diagnose besteht, um den Fisch retten
zu können und er alleine im Q-Becken sitzt, warum nicht?
Post by Peter Lang
... Handelt es sich dabei um
Antibiotika, empfinde ich das sogar als Unverschämtheit bzw.
Verbrechen.
Stimmt; eigentlich müßte auch das Altwasser aus WW nach Antibiotikaeinsatz
behandelt werden, um nicht innerhalb der Kanalisation für Resistenzen zu
sorgen. (Nicht übertrieben gemeint; es gibt schon zu viele resistente
Stämme)

Greetz,
Rainer.
Peter Lang
2005-03-21 14:41:32 UTC
Permalink
Post by Rainer Hache
Abgesehen davon dass massig WW bei kranken Fischen ohnehin angesagt sein
sollte
Jain. Während der Behandlung kann dies sogar kontraproduktiv sein,
gerade wenn man mit AB oder AB-ähnlichen Mitteln arbeitet. Ohne
nachzudosieren verrennt man sich da schnell in Unwirksamkeit bis hin
zur Resistenzbildung. Und, IIRC, war die angegebene Behandlungsdauer
noch nicht ausreichend für ebendiese Behandlung.
Post by Rainer Hache
Dh: es ist davon auszugehen, dass sie gelitten haben; wenn nicht ist der WW
zumindest nicht schädlich.
S. o.! Und ohne Filter gibt es auch keine Schädigung von
Filterbakterien.
Post by Rainer Hache
(Und das Kupfer aus dem Medikament, dass noch nicht aufgenommen wurde wird
auch abgebaut)
Da ohne Filter gearbeitet wird, dürfte ein Luftsprudler o. ä. drin
sein, also relativ viel O2 eingebracht werden, so dass enthaltenes
Kupfer recht schnell ausfällt ... und sich im Boden anlagert. Ist aber
bei einem blanken Quarantänebecken auch nebensächlich.
Post by Rainer Hache
Wieso?
Weil es da zu einer theoretischen Diskussion ohne Feedback ausartet.
Post by Rainer Hache
Wenn keine Hoffnung auf rechtzeitige Diagnose besteht, um den Fisch retten
zu können und er alleine im Q-Becken sitzt, warum nicht?
Dann kippt man besser eine Reihe an Mitteln rein, bis man vielleicht
irgendeines findet, das hilft ... oder auch nicht, sofern der Fisch
solange die Chemiesuppe toleriert? Und wohin dann mit der Brühe?

Wenn es sich um einen "wertvollen" Fisch oder die Erkrankung eines
ganzen Beckens, einer Anlage oder des ganzen Bestandes handelt, sollte
man professionelle Hilfe beanspruchen ... oder sich die Frage stellen
(lassen), warum es einem dies nicht wert ist.
Bei einem einzelnen, kann man ihn separieren, die Wasserwerte auf das
Optimum einstellen, ihm einfach beste Bedingungen schaffen und viel
Wasser wechseln. Spricht er darauf nicht an, sieht man besser von
folgeschweren Behandlungen ab und verabschiedet sich von einem einzigen
Fisch.
--
Ciao, Peter
Rainer Schweitzer
2005-03-19 00:21:42 UTC
Permalink
On Fri, 18 Mar 2005 17:28:24 +0100, Peter Lang wrote:

Hi Peter
IIRC, lautete die Aussage, "... hat auch deine Filterbakterien geschädigt
... sofort massig WW". Und dem stimme ich unbesehen oder unbestätigt
nicht zu.
Aber der OP ist, wie so oft, eh gleich wieder verschwunden, also vergebene
Müh'.
?

Ich wollt' mich nur nicht in eure Grundsatzdiskussion hier einklinken,
das hatte mit meiner Frage nicht mehr viel zu tun. Ich hab auch
geschrieben, daß ich einem QB behandle, ohne Filter, und deshalb
ist diese Diskussion für meine Frage irrelevant.

viele Grüße, Rainer.
Norbert Heidbüchel
2005-03-19 11:54:45 UTC
Permalink
Hallo,
Post by Peter Lang
IIRC, lautete die Aussage, "... hat auch deine Filterbakterien
geschädigt ... sofort massig WW".
Nöö, der letzte Bezug war, dass du die sinngemäße Aussage auf meiner Seite
"Alle Mittel gegen Bakterien töten auch Filterbakterien ab ..." bezogen auf
Mittel, die Chloramin T oder Nifurpirinol enthalten nicht gelten lassen
willst. Das es wirklich sehr pauschal ist, sagte ich ja bereits.
Ich könnte das in ein unverbindliches "Mittel gegen Bakterien können evtl.
auch Filterbakterien töten, deshalb sollte der Nitritwert überwacht werden"
tauschen, oder konkret sagen "C. und N. sind für Filterbakterien
unschädlich." Je konkreter desto besser. Deshalb frage ich nach, was du
denn konkret meinst.
Ansonsten reden wir total aneinander vorbei.
Post by Peter Lang
Sofern es um Antibiotika geht, sollte er das sogar unbedingt.
Deshalb führe ich ja auch nur handelsübliche Mittel auf und weise für
stärkere Mittel (Antibiotika) auf den Tierarzt hin. Da sind wir also IMHO
gleicher Meinung.
Post by Peter Lang
Post by Norbert Heidbüchel
Dass Hersteller unerwünschte Nebenwirkungen übertreiben, halte ich nicht
für ein glaubwürdiges Argument.
Haftungstechnisch alleine wäre es das schon.
Wenn sicher wäre, dass die Mittel Filterbakterien nicht schaden, wäre es
auch unter Berücksichtigung der Haftung töricht.
Post by Peter Lang
Ich dagegen halte es für unangebracht, bei nicht gesicherter Diagnose
oder oft noch nicht mal halbwegs tauglicher Eingrenzung auf bestimmte
Erkrankungen, Mittelchen reinzukippen.
Leider wird durch information hiding genau das gefördert. Nur wenn ich gute
Informationen habe, kann ich der Situation angemessen vernünftig handeln.
Sonst probiere ich tatsächlich der Reihe nach Alles aus. Das Jeder wegen
zerfranster Guppyflossen um Tierarzt rennt, ist einfach unrealistisch und
IMHO sogar nicht mal sinnvoll. Trotzdem rechne ich diese Leute nicht alle
zu den "Idioten". Die (zumindest viele bis die meisten) sorgen sich auch um
ihre Fische. Und genau die sollen möglichst genau informiert sein um
entscheiden zu können, wann sie selbst behandeln können und wann wirklich
der Gang zum Arzt notwendig ist.
Post by Peter Lang
Handelt es sich dabei um
Antibiotika, empfinde ich das sogar als Unverschämtheit bzw.
Verbrechen.
Wir reden aber nicht über Antibiotika. Bei N. kann man sich drüber streiten
(einige Quellen führe es als Antibiotikum, andere schreiben ausdrücklich,
dass es keins ist), aber das ist frei verkäuflich.

Ich wollte eigentlich nur wissen, wie das mit den von mir angeführten
Mitteln (C. und N.) denn deiner Meinung nach bzgl. Filterbakterien ist, ob
die deiner Meinung nach grundsätzlich nicht mehr helfen und welche
Alternativen es gibt. Die Infos würden nämlich helfen, dass vor dir zu
Recht beklagte "Ausprobieren" zumindest bei einzelnen Leuten zu verhindern.
--
Grüße
Norbert (Heidbüchel)
Peter Lang
2005-03-21 14:41:32 UTC
Permalink
Post by Norbert Heidbüchel
der letzte Bezug war, dass du die sinngemäße Aussage auf meiner Seite
"Alle Mittel gegen Bakterien töten auch Filterbakterien ab ..." bezogen auf
Mittel, die Chloramin T oder Nifurpirinol enthalten nicht gelten lassen
willst.
Ich wusste nicht, woher das Zitat stammte. Wie auch immer, das lasse
ich in der o. g. Forma auch nicht gelten, weil es einfach nicht den
Tatsachen entspricht.
Post by Norbert Heidbüchel
Das es wirklich sehr pauschal ist, sagte ich ja bereits.
OK.
Post by Norbert Heidbüchel
Ich könnte das in ein unverbindliches "Mittel gegen Bakterien können evtl.
auch Filterbakterien töten, deshalb sollte der Nitritwert überwacht werden"
tauschen, oder konkret sagen "C. und N. sind für Filterbakterien
unschädlich." Je konkreter desto besser. Deshalb frage ich nach, was du
denn konkret meinst.
Ich selbst setze beide Wirkstoffe mangels Bedarf bzw. Erfolgsaussichten
nicht ein, habe aber recht aktuelle Erfahrungen zu Nifupirinol. Dies
hatte ein Bekannter im letzten Jahr verwendet, und da es nicht
anschlug, sich an mich gewandt. Nun ja, wenn schon, dann soll er die
ganze Dauer durchziehen. Gemessen hat er schon aus eigenem Antrieb. Als
sich Tage später immer noch kein Erfolg einstellte, weitere Fische
erkrankten und die vorherigen nach und nach starben, rief er wieder an,
und ich schaute vorbei. Nunn sind wir mal mit dem richtigen Mittel
rangegangen, hatten auch Fische zur Diagnosebestätigung eingeschickt,
dann war das Thema rasch erledigt.

Der Filter (Schwamm), um den es hier eigentlich geht, war vor der
Erkrankung, während und nach der N.-Kur und auch während und nach der
zweiten Kur einwandfrei in Ordnung. Abweichungen in den relevanten
Werten liessen sich weder messtechnisch noch sensorisch nachweisen.
Weichwasser bei leicht sauerem pH.

Und in gleicher Form kenne ich die Nifupirinol-Wirkung auf
Filterbakterien aus der Vergangenheit. Mir ist zumindest kein Fall
bekannt, bei dem in Folge normaler bis gut mittelstarker Dosierung und
normaler bis stark verlängerter Behandlungsdauer in Wasser von 30 - gut
600 µS/cm und pH 6 - 8,8 Filtereinbrüche vorgekommen wären.
Ob bzw. dass dies unter bestimmten Umständen passieren kann, will ich
nicht ausschliessen, sehe die Gefahr aber aufgrund o. g. Erfahrungen
als gering an.
Nichtsdestotrotz sollte man bei Anwendung bakterienaktiver Wirkstoffe
immer auch die relevanten Wasserwerte begleitend messen, um rechtzeitig
reagieren zu können.
Post by Norbert Heidbüchel
Wenn sicher wäre, dass die Mittel Filterbakterien nicht schaden, wäre es
auch unter Berücksichtigung der Haftung töricht.
Da werden aber viel mehr Faktoren abgedeckt.
Wenn man davon ausgeht, dass ein erwachsener Mensch halbwegs
verlässlich handeln könnte (und es keine dämlichen Amis und ihre noch
dämlichere Rechtsprechung gäbe), liessen sich Anleitungen um einen
Grossteil reduzieren. Wie aber sieht die Realität aus?

Wer weiss, wie alt die Anleitung ist, wann wurde die zuletzt
aktualisiert, was davon, was nicht und warum? Welche Benutzerschar wird
damit abgedeckt?
Und warum töricht?
Abgesehen davon, dass den unbedarften Anwendern damit chon mal die
Sinne geschärft werden, bekommt er die Schachtel vom Shoppie in die
Hand gedrückt und öffnet es erst zuhause. Also ist es eh zu spät, falls
er doch nochmal hinfährt, wird man ihn dort "in gewohnter Manier" schon
vom Sinn überzeugen, besser gesagt, ihn überreden. (Verkauft im
nebenbei noch ein paar Wassertests). Also behandelt er.
Ist er nicht in der Lage, die richtige Dosierung zu
errechnen/anzuwenden, und kippt alles rein bzw. so viel, dass es
wirklich zu Schäden kommt, ist es seine Schuld. Der Händler wird ihm
das bestätigen, und gewarnt wurde er ja vom Beipackzettel, also hat der
Hersteller auch solche Fälle abgedeckt. Solche Dumpfbacken kaufen es
das nächste Mal aber wieder, vor allem wenn es auch noch irgendwie
geholfen hat.
Ein anderer wendet es aber richtig an, es passiert nichts, es (oder die
Zeit) hilft, dann kauft auch der es wieder. Und wie so oft wird es ein
Artikel, auf den sie schwören.
Post by Norbert Heidbüchel
Leider wird durch information hiding genau das gefördert. Nur wenn ich gute
Informationen habe, kann ich der Situation angemessen vernünftig handeln.
Die wichtigste Information in der Handlungsreihe ist aber die Diagnose.
Ohne eine solche in möglichst sicherer Form, ist alles andere nur
Deuterei.
Diese wird sich aber nur ein wenigen und banalen Fällen vom
durchschnittlichen Aquarianer selbst stellen lassen. Und dafür findet
er Mittelchen im Zooladen.
In allen anderen Fällen braucht er einen Fachmann, und der wird ihm
einen Therapievorschlag machen sowie die benötigten Medikamente
verschreiben. Also muss sich der Aquarianer auch darum keinen Kopf
machen.
Post by Norbert Heidbüchel
Ich wollte eigentlich nur wissen, wie das mit den von mir angeführten
Mitteln (C. und N.) denn deiner Meinung nach bzgl. Filterbakterien ist, ob
die deiner Meinung nach grundsätzlich nicht mehr helfen
Grundsätzlich würde ich nicht sagen. Die eingeschränkte
Wirkungsschärfe, bereits vorhandene Resistenzen und ein schmales
Wirkungsspektrum auf relativ harmlose Erreger senkt aber deren Wert
stark. Ich setze sie daher auch nicht ein. Die damit vertrödelte Zeit
kann die Tiere weiter schädigen und auch eine verspätete Therapie der
richtigen Art hinfällig werden lassen, weil es dann vielleicht schon
nichts mehr zu behandeln gibt.
--
Ciao, Peter
Norbert Heidbüchel
2005-03-21 17:26:39 UTC
Permalink
Hallo,
Post by Peter Lang
Ich wusste nicht, woher das Zitat stammte.
geht ja auch nicht ums wo, sondern um den Inhalt.
Post by Peter Lang
Ob bzw. dass dies unter bestimmten Umständen passieren kann, will ich
nicht ausschliessen, sehe die Gefahr aber aufgrund o. g. Erfahrungen
als gering an.
Nichtsdestotrotz sollte man bei Anwendung bakterienaktiver Wirkstoffe
immer auch die relevanten Wasserwerte begleitend messen, um rechtzeitig
reagieren zu können.
Dann sind wir uns da ja einig und die Formulierung "kann schaden, WW
messen...".
Post by Peter Lang
Und warum töricht?
- weil auch der unbedarfte Anwender beim zweiten Mal das ungefährliche
Konkurenzmittel kauft
- weil der Anwender, der die im Web veröffentlichte Anleitung liest, das
ungefährliche Konkurenzmittel kauft
- weil ich finde, dass eine Firma, die ohne Not negative
Begleiterscheinungen aufführt, töricht handelt

Du bist doch auch Realist genug, um genau zu wissen, das in
deutschsprachigen Ländern nun wirklich in dem Punkt keine Haftungsprobleme
zu befürchten sind. Das Argument zieht einfach nicht.
Post by Peter Lang
Abgesehen davon, dass den unbedarften Anwendern damit chon mal die
Sinne geschärft werden, bekommt er die Schachtel vom Shoppie in die
Hand gedrückt und öffnet es erst zuhause. Also ist es eh zu spät, falls
er doch nochmal hinfährt, wird man ihn dort "in gewohnter Manier" schon
vom Sinn überzeugen, besser gesagt, ihn überreden. (Verkauft im
nebenbei noch ein paar Wassertests). Also behandelt er.
Und? "Du" ziehst ihm per Tierarzt noch mehr Zeit und Geld aus der Tasche,
verkaufst auch ein paar Wassertests und er behandelt.
Post by Peter Lang
Ist er nicht in der Lage, die richtige Dosierung zu
errechnen/anzuwenden, und kippt alles rein bzw. so viel, dass es
wirklich zu Schäden kommt, ist es seine Schuld.
Das kann ja nicht passieren, wenn das Mittel unschädlich ist.
Post by Peter Lang
Der Händler wird ihm
das bestätigen, und gewarnt wurde er ja vom Beipackzettel, also hat der
Hersteller auch solche Fälle abgedeckt. Solche Dumpfbacken kaufen es
das nächste Mal aber wieder,
Du meinst, ein Tierarzt macht Dumpfbacken intelligenter?
Post by Peter Lang
vor allem wenn es auch noch irgendwie
geholfen hat.
Häh? Wenn's geholfen hat ist er erst recht dumm? Wenn's so aböäuft ist doch
alles o.k.
Post by Peter Lang
Ein anderer wendet es aber richtig an, es passiert nichts, es (oder die
Zeit) hilft, dann kauft auch der es wieder. Und wie so oft wird es ein
Artikel, auf den sie schwören.
Sorry, aber das ist ja durchaus nicht falsch, aber gilt doch in jedem Fall.
Egal ob Händler oder Arzt.

Du argumentierst (mir) zu Schwarz-Weiß. Auf der einen Seite der Idiot, der
sich alles aufschwatzen lässt und der ein Idiot bleibt, selbst wenn das
Mittel hilft. Auf der anderen Seite der Superkerl, heimgesucht von total
resistenten Bakterien, dem glücklicherweise die Untersuchungsstelle genau
das richtige Mittel gibt.
Du kennst mind. einen Fall, wo die Untersuchungsstelle grob schief lag. Du
kennst bestimmt auch reichlich Fälle, wo der Aquarianer alle Tierärzte
reihum anruft, um zu hören, dass Fische nicht untersucht werden, dass nur
Kois und Diskus untersucht werden und im günstigsten Fall das N.-haltigen
Mittel aus dem Tierhandel empfohlen wird, wenn nicht gar ein terueres
präparat mit gleichem Wirkstoff. Du glaubst nicht wirklich, dass viele
Tierärzte für das Geschwür eines Neons eine Bakterienkultur ansetzen.
Abgesehen davon, dass der tot ist, bevor Ergebnisse vorliegen.
Post by Peter Lang
Diese wird sich aber nur ein wenigen und banalen Fällen vom
durchschnittlichen Aquarianer selbst stellen lassen. Und dafür findet
er Mittelchen im Zooladen.
sag ich ja.
Post by Peter Lang
In allen anderen Fällen braucht er einen Fachmann, und der wird ihm
einen Therapievorschlag machen sowie die benötigten Medikamente
verschreiben.
ersetze braucht durch bräuchte
Post by Peter Lang
Also muss sich der Aquarianer auch darum keinen Kopf
machen.
Meinst du nicht ernst, oder? IMHO muss in vielen/den meisten? Fällen, der
Aquarianer dem Tierarzt die Diagnose verraten, oder der Tierarzt blättert
genau so hilflos in den Büchern rum, in denen der Aquarianer auch selbst
blättern könnte.
Post by Peter Lang
Grundsätzlich würde ich nicht sagen. Die eingeschränkte
Wirkungsschärfe, bereits vorhandene Resistenzen und ein schmales
Wirkungsspektrum auf relativ harmlose Erreger senkt aber deren Wert
stark.
IMHO werden die meisten Krankheitsfälle durch diese harmlosen Erreger
verursacht.
Post by Peter Lang
Ich setze sie daher auch nicht ein. Die damit vertrödelte Zeit
kann die Tiere weiter schädigen und auch eine verspätete Therapie der
richtigen Art hinfällig werden lassen, weil es dann vielleicht schon
nichts mehr zu behandeln gibt.
Weil bei dir die harmlosen Krankheiten nicht auftreten. Wenn was auftritt,
dann ist es Härteres. Das ist IMHO aber die Ausnahme.
Ich empfehle ja auch für härtere Erkrankungen oder wenn viele Fische
gefährdet sind, Tierarzt etc. Ich gestehe aber schon zu, abzuwägen, wie man
mit z.B. einen einzelnen Neon mit Geschwür umgeht. Zumal gerade bei solchen
Problemen N. rechtzeitig eingesetzt durchaus helfen kann.

Aber wir sind abgedriftet. Insgesamt stimmen wir bis auf die Bewertung,
welche Bakterien häufiger sind, ziemlich überein.
--
Grüße
Norbert (Heidbüchel)
Peter Lang
2005-03-21 19:40:42 UTC
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Post by Norbert Heidbüchel
- weil auch der unbedarfte Anwender beim zweiten Mal das ungefährliche
Konkurenzmittel kauft
- weil der Anwender, der die im Web veröffentlichte Anleitung liest, das
ungefährliche Konkurenzmittel kauft
In beiden Fällen wäre er nicht schon nicht mehr so unbedarft. Ich gehe
von der breiten Masse aus. Denjenigen, die weder im Web noch sonstwo
gross rumsuchen, sondern zu ihrem Händler laufen und kaufen, was ihnen
der in die Hand drückt.
Und *auch* die werden im Wiederholungsfall das gleiche Mittel nehmen,
wenn sie damit früher Erfolge erzielten ... und sogar "noch etwas davon
daheim haben".
Post by Norbert Heidbüchel
- weil ich finde, dass eine Firma, die ohne Not negative
Begleiterscheinungen aufführt, töricht handelt
Wie gesagt, ich will nicht für alle Konstellationen und/oder
Überdosierungen und/oder jedwede falsche Handhabung meinen Hund ins
Feuer legen. Ich habe nur begrenzte Erfahrungen mit diesen Wirkstoffen,
die zwar allesamt positiv verliefen, aber der Möglichkeiten gibt es
viele.
Post by Norbert Heidbüchel
Du bist doch auch Realist genug, um genau zu wissen, das in
deutschsprachigen Ländern nun wirklich in dem Punkt keine Haftungsprobleme
zu befürchten sind. Das Argument zieht einfach nicht.
Du sprichst jetzt die rein rechtliche Seite an. Den Herstellern geht es
aber auch um ihren Ruf. Weiterhin würde so manchem Hersteller etwas
mehr Verantwortungsbewusstsein gut stehen.
Post by Norbert Heidbüchel
Und? "Du" ziehst ihm per Tierarzt noch mehr Zeit und Geld aus der Tasche,
verkaufst auch ein paar Wassertests und er behandelt.
Ähm, ich selber verkaufe ihm überhaupt nichts, das nur mal am Rande.
Allerdings sehe ich das mit Zeit und Geld etwas anders. Bevor ich
(vergeblich) Zeit und Geld in fragwürdige Quellen stecke, hole ich
lieber dort Rat ein, wo man ihn weitaus verlässlicher bekommt. Das
kostet unterm Strich nicht mehr Zeit und auch nicht mehr Geld.
Post by Norbert Heidbüchel
Das kann ja nicht passieren, wenn das Mittel unschädlich ist.
Nur weil es nicht (viel) hilft, muss es nicht unschädlich sein.
Post by Norbert Heidbüchel
Du meinst, ein Tierarzt macht Dumpfbacken intelligenter?
Ich denke, es geht darum, den Fischen zu helfen.
Post by Norbert Heidbüchel
Auf der einen Seite der Idiot, der sich alles aufschwatzen lässt und
der ein Idiot bleibt, selbst wenn das Mittel hilft.
Ich habe nirgendwo etwas von einem Idioten geschrieben. Es geht
schlicht und ergreifend darum, dass Otto Normalaquarianer herzlich
wenig Ahnung von Krankheiten hat.
Wie also soll er eine verlässliche Diagnose stellen? Und das ist erst
die Basis, um überhaupt eingreifen zu können. Fehlt aber schon die, was
will er dann wie und womit behandeln?

Besonders verwunderlich ist dabei die Diskrepanz zu ihnen selbst.
Würden die auch erstmal die ganze Pallette frei verkäuflicher
Mittelchen durchprobieren, sähe das Gesundheistssystem nicht so marode
aus.
Post by Norbert Heidbüchel
Du glaubst nicht wirklich, dass viele Tierärzte für das Geschwür eines
Neons eine Bakterienkultur ansetzen.
Ich hatte nichts vom lokalen Tierarzt geschrieben, der üblicherweise
Grossvieh behandelt. Und selbst der kann die Weiterleitung an die
zuständigen Stellen veranlassen.
Post by Norbert Heidbüchel
Abgesehen davon, dass der tot ist, bevor Ergebnisse vorliegen.
Ich hatte ja geschrieben, "solange es nur um einen einzigen geht ...".
Und wenn eine ganze Gruppe bedroht ist, muss man halt den einen oder
anderen opfern.
Damit kann man evtl. die anderen retten, hat aber auf jeden Fall die
passende Diagnose und Therapie zur Hand, sobald man wieder vor diesem
Problem steht.
Post by Norbert Heidbüchel
IMHO werden die meisten Krankheitsfälle durch diese harmlosen Erreger
verursacht.
Vergiss aber bitte die anderen Kriterien nicht, die ich aufführte!
Post by Norbert Heidbüchel
Weil bei dir die harmlosen Krankheiten nicht auftreten. Wenn was auftritt,
dann ist es Härteres. Das ist IMHO aber die Ausnahme.
Es stimmt schon, dass ich in all der Zeit herzlich wenig Probleme mit
Fischkrankheiten hatte. Das dürfte aber zu einem nicht geringen Anteil
dadurch begründet sein, dass ich mich intensiv (auch) mit diesem Hobby
beschäftige und den Fischen möglichst gute Bedingungen biete.
Ichtyo kam halt bei passender Gelegenheit mal vor, das konnte aber
recht bald vorausgesehen werden und ist nach zwei Wochen restlos und
zumeist völlig ohne Ausfälle weg.
Es gab aber auch ein paar Hämmer, und die lassen sich nicht mit
SchluckiGlucki aus dem Zooladen beseitigen. Da mussten halt gesicherte
Diagnosen samt nachgeschaltener, gezielter Behandlung her.
Post by Norbert Heidbüchel
Ich gestehe aber schon zu, abzuwägen, wie man mit z.B. einen einzelnen
Neon mit Geschwür umgeht.
Solche Fälle gibt es immer wieder. Da fällt einer um, vielleicht sieht
man ihn tags zuvor noch mit fehlendem oder beschädigtem <Körperteil>.
Erwischt man ihn vorher noch, peng und weg, ansonsten fischt man ihn
eben raus, wenn er oben schwimmt.
Wenn ich zB nur meine Kupfersalmler ansehe. Die killen sich gegenseitig
in Rekordzeit. Da fehlen ständig Flossenteile oder ganze Fliossen ...
solange, bis nur noch ein paar übrig bleiben und nicht mehr in der
Intensität balzen.
Denen geht es halt zu gut, LeFu oder FroFu rein und der Zirkus geht ab.
Soll ich da jeden in Einzelhaft sperren? Oder jeden verletzten
rausfangen, die Verletzung ausheilen lassen, sofern sie nicht schon zu
schlimm ist, nur damit er nach dem Zurücksetzen recht bald wieder so
aussieht?
--
Ciao, Peter
Rainer Schweitzer
2005-03-15 23:20:46 UTC
Permalink
On Tue, 15 Mar 2005 00:55:48 +0100, Rainer Hache wrote:

Hi,
Post by Rainer Hache
Post by Rainer Schweitzer
Mittlerweile ist der Skalar wieder lebenslustig und beobachtet, was vor
dem Becken passiert, scheint auch hungrig zu sein, aber dargebotenes
Futter nimmt er zwar, spuckt es jedoch sofort wieder aus (Flocken, sw.
MüLa) und der Bauch ist immer noch sehr dick; koten tut er auch nicht,
ganz selten ein dünnes weißliches Fädchen. Die Kiemen sehen
mittlerweile aber wieder gesund aus.
Prima; die Nieren arbeiten zumindest teilweise wieder. Deshalb läßt
der Überdruck im Körper nach und die Augen gehen zurück. Jetzt ist es
wichtig, die Keimbelastung im Becken gering zu halten. esha wird außer
den "bösen" auch die "guten" Bakterien bekämpft haben, deshalb wird
Dein Filter nicht allzu gut arbeiten, also solltest Du einen häufigen
WW machen; am besten täglich und reichlich. Lebend- und Frostfutter
Ein Filter ist nicht drinnen im Q-Becken, lediglich ein Sprudelstein,
Heizung, und eine kl. Pumpe mit Wasserauslaß Richtung oben, um das
Wasser mit viel Sauerstoff anzureichern und überall gleiche Temp.
zu haben; sowie ein Plastikblumentopf zum Verstecken.
Post by Rainer Hache
würde ich vorerst vermeiden. Leichte Salzgaben wären sicher nicht
verkehrt; neben antiseptischer Wirkung usw. erhöht sich die
1 EL auf 10l ?
Post by Rainer Hache
Flüssigkeitsabgabe des Fisches durch Osmose. Viel O2 (Sprudler) wäre
anzuraten. Da er kotet, gibt er auch wieder Schadstoffe ab; das dauert
halt. Ausserdem zeigt es, dass er frisst, wenn auch nicht viel.
EsHa und andere Chemie würde ich jetzt absetzen, solange kein erneutes
Auftreten erkennbar ist.
Sein Bauch ist ja immer noch dick, heißt es nun, sich in Geduld zu üben,
also keine weiteren Behandlungen?
Post by Rainer Hache
Anheben der Temperatur auf 28-29° sollte ebenfalls unterstützend wirken.
Hatte ich bis jetzt auf 26°
Post by Rainer Hache
Viel Erfolg (sieht schon recht gut aus), Rainer.
Danke, (auch) Rainer.
Rainer Hache
2005-03-15 23:40:24 UTC
Permalink
Hi,
Post by Rainer Schweitzer
Ein Filter ist nicht drinnen im Q-Becken, lediglich ein Sprudelstein,
Heizung, und eine kl. Pumpe mit Wasserauslaß Richtung oben, um das
Wasser mit viel Sauerstoff anzureichern und überall gleiche Temp.
zu haben; sowie ein Plastikblumentopf zum Verstecken.
Wenn kein Filter dann ist täglich WW eigentlich Pflicht.
Post by Rainer Schweitzer
Post by Rainer Hache
würde ich vorerst vermeiden. Leichte Salzgaben wären sicher nicht
verkehrt; neben antiseptischer Wirkung usw. erhöht sich die
1 EL auf 10l ?
Auf der Seite http://www.rhusmann.de/aqua/salz.htm ist das bei Pünktchen
beschrieben, entspricht aber Deiner Problematik.
Post by Rainer Schweitzer
Sein Bauch ist ja immer noch dick, heißt es nun, sich in Geduld zu üben,
also keine weiteren Behandlungen?
Wenn sich sein Zustand nicht verschlechtert besser nicht; in eSHa2000 ist
ua. Kupfer drin, das den Fisch auch in geringen Mengen schädigt, da es kaum
wieder abgegeben wird.
Solange er frißt besteht wohl kein Bedarf, mit der Brechstange
weiterzumachen, zumal das Salz auf viele der möglichen Erreger sogar besser
wirkt.
Post by Rainer Schweitzer
Hatte ich bis jetzt auf 26°
Skalare verkraften mW dauerhaft bis etwa 30°; wie das bei einer zeitlich
begrenzten Behandlung (3-4 Tage) aussieht kann Dir vielleicht wer anderes
sagen.
(32° sind für die Schwärmer der meisten Erreger nicht zu verkraften)
Auch eine Behandlung mit Salz (weniger ->Pflanzen!!!) und Temperaturerhöhung
im Hauptbecken wäre wohl nicht verkehrt, um mögliche Erreger zu bekämpfen,
bevor andere Tiere Symptome zeigen.

Grüße und viel Erfolg,
Rainer.
Rainer Hache
2005-03-18 17:11:58 UTC
Permalink
Hi,
gibts eigentlich was neues?
Grüße,
Rainer
Rainer Schweitzer
2005-03-19 00:17:14 UTC
Permalink
On Fri, 18 Mar 2005 18:11:58 +0100, Rainer Hache wrote:

Hallo,
Post by Rainer Hache
gibts eigentlich was neues?
Nein, der Zustand des Fisches ist unverändert. Wenn man ihn so in dem QB
herum schwimmen sieht, meint man eigentlich gar nicht, daß er krank ist.
Von dem dicken Bauch natürlich abgesehen. Er ist recht munter.
Aber Futter nimmt er leider immer noch kaum.

Ich halte ihn jetzt bei 28° in leicht gesalzenem Wasser (1TL auf 10l)
bei täglichem 2/3 WW ohne weitere Medikamente.

Ich schätze mal, jetzt ist Geduld angesagt, oder?
Über die anderen Fische in dem Hälterungsbecken kann ich z.Z. leider
nichts herausfinden, da der Besitzer im Urlaub ist. Aber als ich den
Skalar zur Behandlung aufgenommen habe, waren die anderen Fische
wohlauf.

Wie auch immer das ausgeht, ich werd's posten.

viele Grüße, Rainer.
Dirk Mohr
2005-03-21 18:57:09 UTC
Permalink
Hallo Rainer,

bitte bobachte den Skalar noch einmal genau. Richte Deine Aufmerksamkeit auf
die Afterregion.
Kann es sein, dass dort kleine rote Fäden zu sehen sind (besonders wenn der
Fisch still steht) ?
Wenn ja, sind es wohl Fräskopfwürmer. Die können sich stark vermehren und
dann unter anderem
eine Verstopfung bzw. einen aufgequollenen Bauch verursachen. Derart
geschwächte Fische haben dann häufig
mit Sekundärinfektionen zu kämpfen. Diese Sekundärinfektionen töten den
Fisch dann oft schneller
als der verursachende Parasit. Durch die Behandlung mit einem
Breitbandmittel wird die Sekundärinfektion zurückgedrängt,
dem Fisch geht's erst einmal, vorübergehend, besser.

Aber vielleicht hast Du wirklich die Ursache beseitigt und der Fisch muss
sich erst erholen. Da er aber nicht kotet und frisst
glaube ich eigentlich nicht dran.

Wenn sich kein Verdacht auf eine bestimmte Erkrankung bestätigt, würde ich
den Fisch weiter im QB lassen, versuchen
die Verhältnisse im QB soweit wie möglich zu optimieren und auf den Einsatz
irgendwelcher Mittel verzichten.

Könnte mir noch einmal irgendjemand erklären wozu in diesem Fall die
Salzbehandlung gut sein soll ?

Gruss Dirk
Rainer Schweitzer
2005-03-22 21:13:47 UTC
Permalink
Hallo Leute,

Der Skalar ist heute leider gestorben.
Heut' morgen schwamm er schon lustlos mit dem Kopf nach unten gerichtet,
und als ich heute nachmittag nach hause kam, war er schon tot.
Das ging echt schnell, diese Verschlechterung; gestern hatte er noch
einen munteren Eindruck gemacht.

Jedenfalls danke für die Hilfe.

(rote Fädchen - Fräskopfwürmer - habe ich zu keiner Zeit entdecken
können)

viele Grüße, Rainer.
Rainer Hache
2005-03-24 17:36:06 UTC
Permalink
Hallo Rainer,
sorry für späte Antwort; bin zZ. 2000km südlich.
Post by Rainer Schweitzer
Der Skalar ist heute leider gestorben.
Sch...
Post by Rainer Schweitzer
Heut' morgen schwamm er schon lustlos mit dem Kopf nach unten gerichtet,
und als ich heute nachmittag nach hause kam, war er schon tot.
Das ging echt schnell, diese Verschlechterung; gestern hatte er noch
einen munteren Eindruck gemacht.
Das würde zu Parasiten (evtl. Fräskopfwürmern oä.) passen.
Gegen die konnte Salz natürlich nicht helfen; allenfalls die weitere
Vermehrung hemmen.
Auch eine Fortsetzung der eSHa-Behandlung hätte vermutlich da nicht
geholfen; die zwischenzeitliche Verbesserung wird vermutlich darauf beruhen,
das eine Sekundärinfektion des geschwächten Tieres erfolgreich bekämpft
wurde (und siehe Augen) wohl nicht erneut auftrat; die eigentliche Ursache
aber leider nicht.
Da setzt jetzt genau das Problem der Ferndiagnostik an: Die meisten
Mittelchen, die gegen alles mögliche helfen sollen, wirken idR. nie gegen
genau das, was man selbst sich eingefangen hat, verschleiern aber das
Krankheitsbild weiter.
Ich gehe davon aus, daß Du den toten Fisch entsorgt hast (wäre schade, aber
üblich)?
Wichtig ist jetzt, die anderen Tiere genau zu beobachten, ob sie gesund
sind. Ich würde eine Zeit von 4-6 Wochen nach Entnahme des kranken Tieres
für sinnvoll halten, bevor Du andere Tiere (am besten auch Pflanzen, aber
nicht sooooo wichtig) hinzugesellst.
Grüße,
Rainer.
P.S.: wie alt war der Skalar eigentlich?
Rainer Schweitzer
2005-03-31 23:54:34 UTC
Permalink
On Thu, 24 Mar 2005 18:36:06 +0100, Rainer Hache wrote:

Hallo auch Rainer :-)
Post by Dirk Mohr
Hallo Rainer,
sorry für späte Antwort; bin zZ. 2000km südlich.
Schööönnn...
Ich hab lang nicht mehr rein geschaut, deshalb jetzt auch etwas
später mein reply
Post by Dirk Mohr
Ich gehe davon aus, daß Du den toten Fisch entsorgt hast (wäre schade,
aber üblich)?
Ja. Ich habe zwar ein gutes Mikroskop, bring' es aber nicht fertig,
den Fisch aufzuschnippeln...
Post by Dirk Mohr
Wichtig ist jetzt, die anderen Tiere genau zu beobachten, ob sie gesund
sind. Ich würde eine Zeit von 4-6 Wochen nach Entnahme des kranken
Die Anderen sind m.W. alle O.K. Waren sie jedenfalls, als ich dem
Besitzer die Nachricht überbrachte.
Post by Dirk Mohr
Tieres für sinnvoll halten, bevor Du andere Tiere (am besten auch
Pflanzen, aber nicht sooooo wichtig) hinzugesellst. Grüße, Rainer.
Seh' ich auch so. Der Besitzer (wie schon gesagt, es war der Fisch eines
Bekannten, der kein Quarantänebecken hat)
will auch keinen neuen dazu kaufen,
er hatte den Fehler gemacht, sich 2 Pärchen zu halten, und die haben
sich gezankt. Der jetzt verstorbene war aber komischerweise einer,
der beim Streiten immer gewonnen hat. 5 Wochen sind außerdem jetzt schon
um, der Skalar war immerhin 4 Wochen bei mir.
Post by Dirk Mohr
P.S.: wie alt war der Skalar eigentlich?
Weiß nicht genau, 3J vielleicht.

viele Grüße, Rainer.

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